SPD stellt Antrag auf Erhöhung der Zuschüsse für emsländische Tafeln – mindestens 30.000 Euro gefordert

Tafel Meppen

Mit Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar haben sich die Kundenzahlen der Tafeln in unserer Region fast verdoppelt. Viele ukrainische Frauen und Kinder, aber auch immer mehr heimische Kunden sind aufgrund der allgemeinen Teuerung auf diese Unterstützung angewiesen. Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt daher, den Zuschuss an die Tafeln im Landkreis Emsland von derzeit 15.000 Euro auf mindestens 30.000 Euro zu verdoppeln.

Gleich mehrere Herausforderungen bringen die Mitarbeiter*innen der Tafeln im Emsland aktuell an ihre Grenzen. Nicht nur die enorm gestiegene Anzahl an Hilfesuchenden sorgt täglich für Mehrarbeit, vor allem die extrem anwachsenden Kosten für Gas und Strom lassen die Tafeln nahezu verzweifeln. So hat z. B. die Tafel Lingen vorläufig einen um 225% erhöhten Abschlag für Gas zu zahlen. Die Höhe des zukünftigen Stromabschlages ist noch nicht bekannt. Hier wird es ebenfalls zu sehr viel höheren Zahlungen kommen, da mehrere Tiefkühl- oder Kühlzellen in Betrieb sind. Stark gestiegene Benzinpreise sind ein weiterer Kostentreiber. Für die Einsammlung der Lebensmittel werden Kühlfahrzeuge benötigt, die regelmäßig betankt werden müssen. Zudem schlagen die Kosten für Reinigungs- und Verpackungsmaterial zu buche.

„Die Ehrenamtlichen der Tafeln leisten zurzeit Übermenschliches. Ohne eine finanzielle Aufstockung des Kreiszuschusses werden viele Bedürftige vor noch leereren Regalen stehen als ohnehin schon“, sagt Sabine Hantke-Singh, Kreistagsfraktionsmitglied und Mitarbeiterin der Tafel Lingen. „Was gern in Vergessenheit gerät“, so Hantke-Singh weiter „Tafeln sind Ehrenamtsorganisationen und keine staatlichen Einrichtungen. Menschen, die sich bei Sozialämtern und anderen Ämtern melden, werden zu den Tafeln geschickt, um sich dort Lebensmittel abzuholen. Die Tafeln und deren Mitarbeiter*innen müssen dann von einem auf den anderen Tag den Mehraufwand bewerkstelligen.“ Im Durschnitt sind die meisten Ehrenamtlichen über 60 Jahre alt. Die aktuell vermehrt auftretende Arbeit ist von Vielen fast nicht mehr zu leisten. Einige bleiben schon jetzt weg, so dass zusätzlich personelle Engpässe auftreten.

In der aktuellen Situation ist es notwendiger denn je, die Tafeln finanziell stärker zu unterstützen. Um die Einrichtungen zumindest in Bezug auf die enormen Kostensteigerungen zu entlasten, beantragt die SPD-Kreistagsfraktion daher umgehend den Zuschuss zu den Unterhaltungskosten mindestens zu verdoppeln.