Um den hohen Anforderungen an das Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr gerecht zu werden, investieren die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner viel Zeit in ihre Ausbildung. Einen finanziellen Ausgleich für die Verpflegung erhalten sie während der Lehrgänge aber nur in geringem Umfang. Das möchte die SPD-Kreistagsfraktion ändern und fordert eine Übernahme der Verpflegungskosten durch den Landkreis. So soll dieses wichtige Ehrenamt gestärkt und aufgewertet werden.
Unbestritten leisten die Freiwilligen Feuerwehren einen überaus bedeutenden Dienst für die Allgemeinheit. Um ihre ehrenamtliche Arbeit zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger ausüben zu können, ist die Fort- und Weiterbildung über verschiedene Lehrgänge eine Voraussetzung. „Hierfür opfern die engagierten Feuerwehrfrauen- und männer viele Stunden ihrer Freizeit“, sagt Veronika Peters, Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion. Sofern alle Lehrgänge, sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene, vollständig absolviert werden würden, ergebe sich ein theoretischer Zeitaufwand von mindestens 446 Stunden. Peters führt weiter aus: „Diese 446 Stunden entsprechen, um die Zahl zu veranschaulichen, gut elf 40-Stunden-Arbeitswochen.“
„Eine Verpflegung während der oft über einige Tage laufenden Lehrgangsphasen wird allerdings nicht gestellt“, weiß Peters. Im Landkreis Emsland müsse jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann sowie die Ausbilder Getränke während der gesamten Ausbildungsdauer selber bezahlen oder mitbringen. „Nur für den letzten Samstag eines Lehrgangs gewährt der Kreisfeuerwehrverband eine Verpflegungspauschale von etwa 10 Euro pro Teilnehmer“, berichtet Peters. Angesichts des Aufwandes, den die ehrenamtlichen Feuerwehrleute wegen ihre Ausbildung auf sich nehmen, sei es aus Sicht der SPD angemessen, wenn für die Beteiligten keine zusätzlichen Kosten entstehen. „Es handelt sich schließlich um ein Ehrenamt, das sehr fordernd und anspruchsvoll ist. Da sollte niemand draufzahlen müssen“, findet Peters.
Deshalb fordert die SPD-Kreistagsfraktion eine vollständige Übernahme der Kosten für nichtalkoholische Getränke sowie eine Anpassung der Verpflegungspauschale. „Nach unseren Vorstellungen sollte es eine vom Landkreis zu zahlende Verpflegungspauschale von 14 Euro, basierend auf der Verpflegungspauschale für Arbeitnehmer, für jeden Samstag geben, der nicht durch den Kreisfeuerwehrverband übernommen wird“, sagt Christian Otten, SPD-Kreistagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Feuerschutz. Unter der Woche sei dies zwar bei einer begrenzten Dauer der Lehrgänge nicht notwendig, aber bei Vollzeit-Lehrgängen über mehrere Tage sei die Verpflegungspauschale für jeden Tag zu zahlen.
Insgesamt 25.000 Euro soll der Landkreis schon im Jahr 2022 laut Berechnungen der SPD deshalb zur Verfügung stellen, um die vollständige Kostenübernahme oder Anpassung des Verpflegungs- und Getränkeumfanges für Feuerwehrfrauen und -männer in der Ausbildung sowie deren Ausbilder zu übernehmen. Für Otten ist das Geld gut investiert: „Wir müssen das Ehrenamt stärken und das gilt besonders für unsere Freiwillige Feuerwehr.“ Für die Folgejahre empfiehlt die SPD die Berechnungen des Budgets entsprechend anzupassen.