Stadionausbau des SV Meppen – SPD-Kreistagsfraktion ist gegen eine pauschale Finanzierungszusage

Bild: Heinrich Schepers

Die SPD-Kreistagsfraktion zeigt sich grundsätzlich gesprächsbereit, wenn es um eine finanzielle Unterstützung beim Stadionausbau des SV Meppens geht. Eine pauschale Finanzierungszusage des gesamten vom SV Meppen vorgelegten Investitionspaketes lehnen die Sozialdemokraten aber aus unterschiedlichen Gründen ab.

Für Andrea Kötter, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, steht fest: „Der SV Meppen besitzt als überregional erfolgreicher Fußballverein eine große Bedeutung für das Emsland.“ Die Identifikation mit dem Verein gehe in der Bevölkerung weit über die Kreisstadt hinaus. „Es ist daher zu rechtfertigen, dass auch der Landkreis einen finanziellen Beitrag leistet, wenn es um notwendige Investitionen bei Ausbau des Stadions geht“, sagt die Fraktionsvorsitzende. Anders als die CDU will sich die SPD-Kreistagsfraktion aber nicht auf eine bindende Zusage zu dem vom SV-Meppen vorgelegten Investitionsprogramms festlegen, zumal bislang noch keinerlei Unterlagen vorliegen, die von Antragstellern in der Regel grundsätzlich für die Bewertung und Entscheidung über Zuschüsse einfordert werden. Vielmehr befürwortet Kötter die finanzielle Umstürzung von Einzelmaßnahmen. „Wir können gerne über Finanzhilfen reden, wenn es zum Beispiel um den dringend notwendigen Bau einer Überdachung geht“, so Kötter. Das vom Verein geforderte Investitionspaket, an dem sich der Landkreis zu 50 Prozent beteiligen soll, hält die SPD-Politikerin in seiner Gesamtheit allerdings für zu ambitioniert, um dies mit Unterstützung der öffentlichen Hand zu finanzieren.

Für die Zurückhaltung der SPD bei finanziellen Zusagen an den Verein nennt Kötter mehrere Gründe. So sei es gegenüber anderen Sportvereinen kaum zu rechtfertigen, derart hohe Summen für ein einzelnes Stadion aufzuwenden. „Berücksichtigen müssen wir trotz der guten Finanzlage des Landkreises auch, dass die Mittel nicht unbegrenzt hoch sind“, sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende. Die Ausgaben für wichtige Infrastrukturprojekte im Straßen- Radwege und Brückenbau sowie Investitionen in kreiseigene Schulen seien nur ein Teil der jährlich notwendigen Haushaltssumme. „Wenn wir einige Millionen Euro für den SV Meppen aufwenden, fehlen diese Gelder zwangsläufig an anderer Stelle“, gibt Kötter zu bedenken.

Unverständlich sei ebenfalls, dass Vorschläge für die Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus aus Kostengründen blockiert würden und gleichzeitig ein millionenschweres Prestigeprojekt für einen Verein durchgesetzt werde. „Unserer Meinung nach stimmt hier die Schwerpunktsetzung nicht“, so Kötter. Dass nebenher auch noch andere Projekte, etwa wenn es um den Ausbau der Wasserstoffproduktion geht, mit dem Etat der Wirtschaftsförderung unterstützt werden, müsse ebenfalls berücksichtigt werden. „Förderungen für zukunftsweisende Projekte dürfen nicht zurückgestellt werden, weil wir einen Fußballverein bezuschussen“, macht Kötter deutlich.

Der CDU, die dem Verein umfassende Zusagen beim Ausbau des Stadions gemacht hat, wirft die SPD-Fraktionsvorsitzende Wahlkampftaktik vor. „Es ist natürlich einfach, mit Versprechungen an einen populären Verein auf Stimmenfang bei den Fans zu gehen“, so Kötter weiter. „Wie das finanziert werden soll, darüber sagen weder der Landrat noch die CDU-Fraktion des Kreistags etwas Konkretes“, stellt die SPD-Fraktionsvorsitzende fest.

Die SPD-Politikerin sagt dem Verein ausdrücklich zu, bei den geplanten Vorhaben weiterhin gesprächsbereit zu sein. „Es darf nicht darum gehen, sofort alle Hilfen auszuschließen“, erklärt Kötter. Nur in dem geforderten Umfang sei dies nicht möglich.