Die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Karin Logemann und Umweltminister Olaf Lies begrüßen, seitens der SPD Niedersachsen, die Maßnahmen der Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd zur Entspannung der aktuellen Situation am Schweinemarkt.
Die Lage auf dem Schweinemarkt ist für Halter und Mäster mehr als angespannt. Jetzt hat der Discounter Aldi reagiert. Die Unternehmensgruppe informiert darüber, dass sie die Ausschreibungen für Schweinefleischartikel aus dem bestehenden Sortiment bis auf weiteres aussetzt. Der Einkaufspreis soll sich am Niveau vor dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest orientieren. Die Einkaufspreise orientieren sich aktuell an einem Preiskorridor, der das Niveau vor dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland abbildet. Damit erhalten Lieferanten zunächst weiterhin eine Vergütung für bestehende Schweinefleischartikel, die rund 15 bis 20 Prozent über dem aktuellen Schweineauszahlungs-Preisniveau liegen. Darüber hinaus hält Aldi Zusagen im Rahmen der Initiative Tierwohl (ITW) ein und stärkt die Abnahme deutscher Ware.
„Das sind wichtige Botschaften und dringend notwendige Maßnahmen eines Marktführers, die auch Signalcharakter haben können“, äußern sich für die SPD die agrarpolitische Sprecherin Karin Logemann und Umweltminister Olaf Lies.
Eingebrochene Schweinepreise sorgen aktuell für eine sehr angespannte Marktlage. Um kostendeckend arbeiten zu können, bräuchten die Schweinehalter mindestens 1,80 Euro pro Kilogramm. Zurzeit liegt der Auszahlungspreis bei 1,25 Euro das Kilogramm. Das sind übrigens 0,25 Cent weniger pro Kilo als noch im Vorjahr.
„Das zeitweilige Aussetzen von Neuausschreibungen für bestehende Schweinefleischartikel der Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd ist ein richtiger und wertvoller Schritt. Es ist gut, dass die enge Verzahnung mit Landwirten, Verarbeitern und Vertretern der Politik Früchte trägt. Wir sind permanent im engen Austausch mit diesen Akteuren. Das schärft das gegenseitige Verständnis, schafft mehr Transparenz und mehr Flexibilität“, sind sich Logemann und Lies einig. Die Sensibilität der Aldi-Unternehmensgruppe, die den Schwerpunkt des Handelns mehr auf das Thema „Gute Lebensmittel zu fairen Preisen“ lenkt, begrüßen wir ausdrücklich.
Diesem Motto folgt auch der 7-Punkte-Plan der SPD-Landtagsfraktion, der im Positionspapier „Gute Lebensmittel zu fairen Preisen“ dargestellt wird. Hier heißt es: „Die Covid-19-Pandemie, die Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest und der Geflügelpest haben nochmals verdeutlicht, wie fragil und störungsanfällig das bestehende System ist.“ Im Punkt zwei des Planes „Dem Markt klare Grenzen setzen“, wird zum Beispiel eine Preisbeobachtungsstelle gefordert, die „Richtwerte für kosten- und existenzsichernde Preise ermittelt“. Eine solche Stelle könnte den Lebensmitteleinzelhandel bei der Preisgestaltung zukünftig unterstützen. Auch das in diesem Punkt geforderte Lieferkettengesetz für Agrarprodukte würde zu einer fairen Preisgestaltung beitragen.
Auch der Punkt „Einkommen sichern durch mehr Transparenz im System“, der einen verpflichtenden Herkunftsnachweis fordert, würde verlässliche Vorgaben und Orientierung bei der Preisgestaltung geben.
„Was aber bei allen Akteuren in den Fokus gehört, ist das Thema der Importe. Längst nicht alle Länder beurteilen die Sozial-, Tierschutz- und Umweltstandards so, wie wir in Deutschland und in Niedersachsen“, berichten Logemann und Lies. Es ist gut und begrüßenswert, dass sich der Einzelhandel im Tierwohllabel positioniert und es ist gut, dass der Einzelhandel mit dem jetzigen Angebot eines Preismoratoriums positive Signale setzt. Aber das Thema Ware zu Niedrigpreisen einzuführen gehört unter die Lupe. Aldi setzt auch hier Akzente und hält Zusagen im Rahmen der Initiative Tierwohl (ITW) ein und will die Abnahme deutscher Ware stärken. „Das werden wir weiter beobachten“, so die Landespolitiker der SPD.