SPD drängt auf Beseitigung der Moorbrandschäden – Offener Brief an Ministerien

(v.l.) Klaus Fleer, Ulrich Wilde, Hermann Florysiak und Andrea Kötter von der SPD-Kreistagsfraktion, hier am Rand des Moorgebietes Tinner Dose, setzen sich für eine schnelle Beseitigung der Moorbrandschäden ein. Bild: Heinrich Schepers

Die SPD-Kreistagsfraktion Emsland fordert eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen, um die im Jahr 2018 durch den Brand vernichteten Moorgebiete auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wiederherzustellen.

Annähernd 400 Hektar Moorfläche sind durch den Brand auf dem Gelände der WTD 91 zerstört worden. Obwohl das Schutzgebiet zu den größten Moorgebieten in Niedersachen zählt und hier eine Vielzahl von seltenen Tier- und Pflanzenarten leben, hat eine Regulierung der Schäden kaum stattgefunden. Auch ein Appell des Kreistages änderte nichts an der schleppenden Ausarbeitung und Umsetzung der erforderlichen Konzepte zur Beseitigung der Brandschäden.

In einem offenen Brief, der an das zuständige Verteidigungsministerium sowie die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises, den niedersächsischen Umweltminister und den Landrat des Landkreises Emsland gerichtet ist, drängen die emsländischen Sozialdemokraten darauf, die nötigen Maßnahmen kurzfristig in Angriff zu nehmen. „Es muss endlich gehandelt werden“, sagt Klaus Fleer, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Das Zögern der Verantwortlichen provoziere die fortschreitende Zerstörung dieses wertvollen Ökosystems. Dabei sei die Bedeutung der Moore für die Umwelt unbestritten. Die Folgen der verhaltenen Regulierung der Schäden seien schon jetzt deutlich sichtbar. „An vielen vom Brand betroffenen Stellen schlagen Birken und Zitterpappeln hoch. Das erschwert ein erneutes Wachstum der moortypischen Vegetationsdecke“, so Fleer.

Hermann Florysiak, beratendes Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion, nennt ein weiteres Problem: Die Entwässerung der angrenzenden Flurstücke über Vorfluter. Damit eine Wiedervernässung des Moores möglich werde, müsste die Entwässerung abgestellt werden. „Nur durch die Schließung der vorhandenen Grabensysteme und eine Anhebung des Wasserstandes kann die Regenerierung des Moores zumindest in Ansätzen gelingen“, so Florysiak.

Um das Moorgebiet als Ökosystem darüber hinaus zu erhalten, empfiehlt Fleer weitere Maßnahmen. So sollen die in den Randbereichen der Tinner Dose liegenden kleineren Acker- und Grünlandparzellen ohne Zeitverzögerung aufgekauft oder getauscht werden. Die Flächen würden bei der angestrebten großflächigen Wiedervernässung des Moores benötigt. „Sie wären durch den Anstau der Gräben ohnehin nicht mehr zu bewirtschaften“, so Fleer.

Um den Naturschutz im Emsland weiter voranzubringen, könnten laut Fleer außerdem die im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben befindlichen Waldflächen dem Naturpark Hümmling zugeordnet werden. Zudem regt Fleer ein nachhaltiges Wassermanagement für den Wirtschaftsbetrieb des Bundes an. Dieser bewirtschafte 2000 Hektar Ackerflächen in Lathen Rupennest und entnehme für Bewässerungsmaßnahmen große Grundwassermengen. Zur Verringerung der Entnahmemengen und damit zur Schonung des Grundwasservorkommens sollte der Wirtschaftsbetrieb Oberflächenwasser für Bewässerungszwecke speichern und nutzen.