SPD-Kreis Emsland: Verhalten von Enercon und Co. ist verantwortungslos!

Andrea Kötter

„Erneut sollen Arbeitnehmer die Suppe für verantwortungslose Unternehmensführer auslöffeln! Was bei dem Firmengeflecht Enercon und Aero Ems abgeht ist nicht nur eine Frage der geänderten Rahmenbedingungen seitens der Politik, sondern eine Folge abgehobenen Verhaltens dieses Unternehmens!“

So die Stellungnahme des SPD-Kreisverbandes Emsland nach seiner Sitzung in dieser Woche. „Enercon ist von der öffentlichen Hand massiv direkt oder indirekt gefördert worden. Jetzt in einer rezessiven Phase so zu tun, als hätte Enercon mit Aero Ems nichts zu tun und die Arbeitnehmer im Regen stehen zu lassen ist deshalb eine Verhöhnung auch der Politik des Emslandes“, empört sich die Kreisvorsitzende und auch Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag, Andrea Kötter.

Selbst bei der positiven Arbeitsmarktsituation im Emsland ist die Entlassung von 225 Mitarbeitern bei Aero Ems in Haren eine Härte für die Betroffenen und eine Zumutung für die Region.  Die Kreistagsabgeordnete stellt dazu fest, „dass wir die Ansiedlung in Haren gefördert haben, Straßen und Hafen wurden mit öffentlichen Mitteln gebaut oder ausgebaut! Zu Recht können die Beschäftigten, die sich ihrem Arbeitgeber gegenüber immer sehr loyal verhalten haben, erwarten, dass in einer rückläufigen Phase der Branche das Unternehmen innovative und kreative Lösungen entwickelt, um eine Weiterbeschäftigung möglich zu machen. Statt dessen sollen die Arbeitnehmer die Last unternehmerischen Versagens tragen“, empört sich Andrea Kötter! Dies sei auch einhellige Auffassung des Kreisvorstandes.

Nicht hinnehmbar sei insbesondere auch das Verhalten von Enercon und Aero Ems gegenüber Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern. Schon in der Vergangenheit hätten die Prozesse von Enercon gegen engagierte Betriebsräte zur Verwunderung Anlass gegeben. Betriebsräte und Belegschaften von Aktivitäten zum Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze abzuhalten, Gesprächsverbote mit Landespolitikern und Zugangsverbote für Gewerkschaftsvertreter seien, so die SPD-Emsland, ein eindeutiges Zeugnis für eine unterentwickelte Sozialkompetenz der Manager in den Unternehmen!

Der SPD-Kreisverband fordert weitere Gespräche auf regionaler und Landesebene zum Erhalt der Arbeitsplätze. Wenn sich Enercon und Aero dazu nicht bereit zeigen sollten, müsse intensiv geprüft werden, ob die Unternehmen nicht zur Rückzahlung öffentlicher Fördermittel herangezogen werden können. Andrea Kötter: „Wer so verantwortungslos mit Arbeitnehmern und Öffentlichkeit umgeht stellt sich selbst ins gesellschaftliche Abseits.“ Und: „Dieses traurige Beispiel muss für uns Anlass sein, Förderanträge noch kritischer zu hinterfragen in Hinsicht auf Nachhaltigkeit und Personalpolitik der Antragsteller. Wir können nicht hinnehmen, dass die Managermentalität, überall Fördergelder und schnelle Gewinne mitzunehmen, sich aber bei Schwierigkeiten aus der Verantwortung zu stehlen, immer stärker breit macht. Das würde auch den vielen seriösen Unternehmen in unserer Region nicht gerecht werden, die zu Recht auf die Unterstützung der Städte und Gemeinden bauen.“