SPD-Kreistagsfraktion besucht Lingener Tafel

Die Kreistagsfraktion der SPD stattete im 20. Jubiläumsjahr der Lingener Tafel einen Besuch ab. Zufällig war es der Tag, an dem in Berlin der Bundespräsident das bürgerliche Engagement Ehrenamtlicher würdigte.

SPD-Kreistagsfraktion bei der Lingener Tafel Bild: Peter Kramer

Der Verein Lingener Tafel e.V. wurde 1997 gegründet und hat sich seitdem über Lingens Grenzen hinaus entwickelt.

Die Vorsitzende Edeltraut Graeßner, die stell. Betriebsleiterin Sabine Hantke-Singh sowie das Vorstandsmitglied Ingrid Hartmann stellten gerne den SPD-Politikern die Entwicklung und die Arbeit der Tafel vor.

Beeindruckend war, dass neben dem Hauptbetrieb in Lingen sich weitere Tafeln in Meppen, Haren, Lathen, Haselünne, Freren, Twist und Spelle im Laufe der Jahre etablierten.

„Wir sind jetzt aber auch an einer Grenze angekommen, die unsere ehrenamtliche Struktur gerade noch verkraftet“, so Edeltraut Graeßner.

Mit 12 hauptamtlichen Kräften und ca. 300 ehrenamtlichen Mitarbeitern/Helfern lässt sich nicht mehr bewerkstelligen.

„In den vergangenen Jahren wurden jährlich bis zu 60.000 Lebensmittelabgaben an ca. 6.000 Erwachsene und Kinder abgegeben“, führte Sabine Hantke-Singh weiter aus. „Über 750.000 in den vergangenen 20 Jahren“, ergänzte Edeltraut Graeßner.

„Die Lebensmittelspenden müssen vor der Abgabe geprüft, gereinigt und gegebenenfalls neu verpackt werden, Des Weiteren unterliegt auch die Tafel dem Lebensmittelrecht aber auch dem Steuerrecht, was einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeutet“, erklärte Ingrid Hartmann.

„Zielgruppen seien alle Menschen mit geringem Einkommen. Nur als Beispiel die Gruppe der Alleinerziehenden mit Kindern. Ihnen bleibt durch die Hilfe der Tafel ein finanzieller Freiraum für die Mitgliedschaft der Kinder in einem Sportverein oder für einen Kinobesuch“, so die Verantwortlichen der Tafel.

Als gemeinnütziger eingetragener Verein ist man immer wieder auf die Unterstützung der über 200 Lebensmittel-Spender angewiesen, um das Funktionieren der Essenausgaben zu gewährleisten.

Die Tafelkunden tragen mit einem Beitrag von 2,00 € für Erwachsene und 0,5 € für Kinder zur Deckung der Kosten bei. Zusätzlich erhält die Tafel Unterstützung vom Landkreis bzw. den Gemeinden, in denen Tafelläden bestehen.

Es sind jedoch zusätzliche Geldspenden notwendig, da trotz dieser Unterstützung bei jeder Lebensmittelabgabe immer noch ein Fehlbetrag von ca. 2.00 € entsteht. Ohne diese Geldspenden wäre der Ausgleich des jährlich entstehenden finanziellen Defizits nicht gewährleistet.

Die Infrastruktur von 10 Tafelläden mit Kosten für Miete, Strom, Gas und Wasser, Kühleinrichtungen, den sieben Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark und Personalkosten sowie nicht unerheblichen Gebühren für die Müllentsorgung, verursachen einen großen finanziellen Aufwand.

Die SPD-Kreistagsfraktion unter dem Vorsitz von Karin Stief-Kreihe ließ sich die Arbeit der Tafel in ihren einzeln Facetten erklären und zeigte sich beeindruckt vom professionellen Aufbau und Ablauf innerhalb und außerhalb des Vereins. Karin Stief-Kreihe wünschte im Namen der Fraktion dem Verein für die kommenden Jahre weiterhin ausreichende Unterstützung, die auch die Fraktion auf politischer Ebene zusicherte.

Auf dem anschließenden Rundgang durch das Gebäude wurde der gewonnene Eindruck durch die professionelle praktische Arbeit beeindruckend bestätigt.

Auf dem Foto erklärt die Vorsitzende Graeßner den Abgeordneten den Ausgabeablauf im Ausgaberaum.