Wegekonzept Clemenswerth: Landkreis bewegt sich

SPD – Kreistagsfraktion begrüßt „Probeweg“ Überrascht, aber erfreut reagierten die Sozialdemokraten auf die Ankündigung des Landrats, nun doch vor Aufnahme der Restaurierungsarbeiten auf dem Schlossplatz in Clemenswerth zunächst eine „Referenzstrecke“ anzulegen, um die Tauglichkeit des Wegekonzeptes zu erproben.

In der Einwohnerfragestunde des Kreistages hatte der Landrat auf die Kritik der vorwiegend vom Hümmling angereisten Bürger mit diesem Versprechen reagiert. Auf Nachfrage des SPD-Kreistagsabgeordneten Heinz Schwarte aus Werlte bestätigte Winter noch einmal, dass man „natürlich“ zunächst eine kleines Teilstück anlegen werde, so dass jeder sich davon überzeugen könne, dass eine gute Lösung hinsichtlich der Berücksichtigung von Denkmalschutz und Barrierefreiheit gefunden werde. Die Kreistagsfraktion zeigte sich sehr erfreut über diese Ankündigung, verhehlte aber auch nicht ihre Verwunderung über diesen Schwenk, denn in 2 Sitzungen des Kulturausschusses in
diesem Jahr hatte die Kreisverwaltung auf eine entsprechende Forderung der SPD ausweichend reagiert und keine Zusage gegeben. Auch einige Besucher waren überrascht und wiesen nach der Fragestunde darauf hin, dass man dieses Versprechen auch schon gern auf der Bürgerversammlung in Sögel gehört hätte. Zufrieden ist die Fraktionsvorsitzende Karin Stief-Kreihe auch über eine weitere Vereinbarung, die sie mit dem Landrat erzielen konnte: So wird die nächste Sitzung des Kultur- und Tourismusausschusses vorgezogen, um die Beratung über das Wegekonzept fortzusetzen und Fragen zu erörtern, bevor die Ausschreibungsunterlagen herausgegeben werden. Ursprünglich sollte schon jetzt im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden. Die SPD hatte dem Wegekonzept 2013 insgesamt zugestimmt, aber schon damals darauf verwiesen, dass die Ausführungen der Verwaltung zum zentralen Schlossplatz, also dem Kern des Sanierungskonzeptes, sehr „schwammig“ seien, weil man nur „weitestgehende“ Barrierefreiheit schaffen könne. Aus diesem Grund hatte die SPD-Fraktion auch eine Referenzstrecke gefordert. In den beiden letzten Jahren hatten sich Fachleute gemeldet, die sowohl die Denkmalwürdigkeit des Rundweges- erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt – als auch den Vorrang des Denkmalschutzes gegenüber der Forderung nach Barrierefreiheit in Zweifel zogen. Weiter gibt es immer mehr Bürger, die eine problemlose Begehbarkeit der Wege auch nach der Sanierung generell bezweifeln und gleichzeitig kritisieren, dass die sanierten Wege auch nicht für Rollatoren geeignet seien.