Die Schlagzeile der Woche

Wir trauten unseren Augen kaum als wir den Bericht über den Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbandes Lingen in der Lingener Tageszeitung lasen (Zitat): „Der gesetzliche Mindestlohn darf nach Auffassung des CDU-Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling kein Tabuthema mehr sein. Gerade von Unternehmern höre er oftmals: Macht es endlich!“

„Das sagen wir schon lange: Macht es endlich! und hört auf euren Parteikollegen“, fordert der Kreistagsabgeordnete Carsten Primke.
„Im Jahr 2011 gab es in Deutschland 7.3 Millionen Minijobs “, erläutert die Fraktionsvorsitzende Karin Stief-Kreihe, „Tendenz weiter steigend“. Die Ungerechtigkeiten auf dem Arbeitsmarkt nehmen zu – Dumpinglöhne unter 5 Euro die Stunde, schlechtere Löhne und Arbeitsbedingungen für Leiharbeitnehmer und –arbeitnehmerinnen, eine rasant auseinander gehende Einkommensschere. Und trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung tut die schwarz-gelbe Bundesregierung nichts dagegen. Im Gegenteil: Einen Gesetzentwurf für einen gesetzlichen Mindestlohn hat sie erst im Januar im Bundestagabgelehnt. „Der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling muss da wohl gefehlt haben“, vermutet Carsten Primke. Wie abgebrüht muss man eigentlich sein, wenn man einen gesetzlichen Mindestlohn öffentlich fordert, die notwendigen gesetzlichen Regelungen aber ablehnt?